Donnerstag, 8. Dezember 2011

STIMMEN DER STADT: BARBARA STEINER



"Am Beispiel der Windmühlenstrasse bildet sich ein fast schon klassischer Interessenkonflikt ab:
MieterInnen, die die preiswerte Lage schätzen, treffen auf einen Investor, der das Objekt sanieren, aufwerten und natürlich daran verdienen will. Die Verdrängung bestimmter Gruppen ist mit der Aufwertung geradezu vorprogrammiert, auch weil es rechtlich nichts zu rütteln gibt. (Der Gebäudekomplex wurde gekauft; die Eigentümerrechte gehen an den neuen Eigentümer über.)
Die Interessengemeinschaft Windmühlenstrasse markiert das Problem insofern, als sie den ökonomischen Konflikt zwischen den Parteien deutlich macht und die Frage nach der politischen Dimension einer zunehmenden Ökonomisierung der Innenstädte/stadtnaher Viertel stellt. Dieses Vorgehen unterstütze ich. Es ist vor allem eine sozio-politische Debatte, die es zu führen gilt - selbstverständlich unter Berücksichtigung gegenwärtiger ökonomischer Parameter."


Barbara Steiner, Direktorin und Kuratorin an der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

Foto: Sebastian Hühmer

Du möchtest uns auch unterstützen? Hier geht es zur Petition!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen