Samstag, 14. Januar 2012

STADT NEU DENKEN

IG Windmühlenstraße fordert ein Umdenken der Stadt

Lange Zeit haben wir uns über Stadtentwicklung überhaupt keine Gedanken gemacht. Dann aber ist letztes Jahr unser Wohnkomplex Windmühlenstraße-Grünewaldstraße-Brüderstraße von der LWB verkauft worden. An den Meistbietenden. Mit einem Minimum an Auflagen.

Wir haben aus der Zeitung davon erfahren. Auch, dass der Investor den Bau eines Supermarktes plant, für den ein großer Teil des Innenhofes verschwinden muss.

Der Investor, so berichtete die LVZ, ließ sich von zunächst 900 Quadratmeter auf zunächst knapp unter 700, dann knapp unter 600 Quadratmeter herunterhandeln. Im Gegenzug dazu verzichtete die Stadt auf die Aufstellung eines Bebauungsplanes, der eine Beteiligung der Einwohner an der Gestaltung ihrer Stadt zumindest theoretisch möglich gemacht hätte.

(Wie sich jetzt heraus stellte bezogen sich all diese Zahlen nur auf „Verkaufsfläche“ und nicht auf den Raum, den der Supermarkt tatsächlich einnehmen wird; dieser nämlich hat sich nicht im Geringsten verkleinert.)

Über die Höhe der zukünftigen Miete verweigert der Investor jede Aussage.

Auf einen Katalog von Fragen und Forderungen der Einwohner reagierte er mit Kündigungen und Einschüchterungsversuchen.

Wir mussten feststellen:
Der einmalige Veräußerungsgewinn steht für die Entscheiderder Stadt beim Verkauf von kommunalem Besitz im Vordergrund.

Demokratie wird vorgetäuscht um Engagement von Bürgern abzufangen und einzuschläfern.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wird Investoren der Weg geebnet, die durch ihre Eingriffe die Zerstörung von bestehenden und wachsenden sozialen und ökonomischen Strukturen betreiben, da sie ausschließlich an Gewinnmaximierung interessiert sind.

Wir fordern:
- Einen Stopp des Verkaufs von kommunalem Besitz in Leipzig.
- Die Einrichtung eines Gremiums, das Stadtplanung transparent und nachvollziehbar macht,
- beim Verkauf von kommunalem Besitz die Pläne der Investoren auf stadtplanerische Qualität und Nachhaltigkeit in Bezug auf soziale, kulturelle und ökonomische Strukturen prüft,
- die Beteiligung der Bürger an der Umgestaltung der Stadt sowie
- den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum in zentralen Lagen gewährleistet.

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